Eine einheitliche Datenerfassung und damit mehr Transparenz in der Entwicklungszusammenarbeit ist das Ziel des Standards, den die International Aid Transparency Initiative (IATI) am 09.02.2011 in Paris verabschiedete. Die Vereinheitlichung soll die Nachverfolgbarkeit von Entwicklungshilfegeldern und eine größere Rechenschaftslegung gegenüber den Steuerzahlern ermöglichen. Der IATI-Standard soll Detailinformationen auf Projektebene liefern, um etwa die Bekämpfung von Korruption zu erleichtern, und er soll die Kompatibilität der Geberdaten mit den nationalen Haushalten der Empfängerländer sichern. Die Rohdaten, so hofft IATI, könnten von Lobbyorganisationen, Forschungsinstituten oder Journalisten aufbereitet werden, um beispielsweise die Entwicklungszusammenarbeit in einem bestimmten Land zu analysieren. Bislang gibt es 18 Unterzeichner aus dem Kreis der IATI-Mitglieder – Regierungen der Empfänger- und Geberländer, darunter Deutschland, multilaterale Geber wie die Weltbank oder die Europäische Kommission sowie private Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen -, die den IATI-Standard nun implementieren müssen. Das deutsche Entwicklungsministerium (BMZ) kündigte “aus Ressourcenmangel” bereits Verzögerungen bei der Umsetzung an.
Frankreich: Transparenzstandard für Entwicklungshilfe verabschiedet
, Ausgabe 109 Februar 2011