Geschlechtergerechtigkeit: Frauen in Nonprofit-Vorständen unterrepräsentiert

In den zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland arbeiten zwar mehr Frauen als Männer, doch wenn es um die Leitung geht, kehrt sich das Verhältnis um. Der Frauenanteil in den Vorständen von Nonprofit-Organisationen liegt bei 38 Prozent, in den Geschäftsführungen beträgt er 42 Prozent. In Aufsichtsräten, Kuratorien und Präsidien sind Frauen mit rund 30 Prozent vertreten. Das haben Franziska Paul und Dr. Andrea Walter von der Universität Münster in einer Onlinebefragung unter 479 zivilgesellschaftlichen Organisationen ermittelt. Zwar liege der Frauenanteil in den Führungspositionen der Nonprofit-Organisationen deutlich höher als in der Privatwirtschaft, in deren zentralen Gremien er ein Viertel, teils auch unter 20 Prozent betrage. Doch gemessen am hohen Frauenanteil aller Beschäftigten des Dritten Sektors – 75 Prozent – sei er nicht zufriedenstellend, so das Fazit von Paul und Walter, die ihre Erkenntnisse unter dem Titel “Besser geht’s nicht? Geschlechterverhältnisse in Führungs-, Kontroll- und Beratungsgremien in Nonprofit-Organisationen in Deutschland” publiziert haben. Die Studie ist Teil des vom Bundesfamilienministerium geförderten Forschungsprojekts “FiA – Frauen im Nonprofit-Sektor” an der Universität Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Anette Zimmer und Dr. sc. Eckhard Priller.

, Ausgabe 171 September 2016