Wenn, wie geplant, im März 2013 die neue tunesische Verfassung verabschiedet wird, dürfte ein Paragraph fehlen, gegen den sich zivilgesellschaftliche Organisationen sehr gewehrt haben: Paragraph 28 formulierte, Frauen und Männer seien in der Familie “komplementär”, ergänzten einander. Nun wird voraussichtlich doch von Gleichberechtigung die Rede sein. Gegen den Artikel kämpfte unter anderen das Netzwerk “Egalité & Parité”, eine zivilgesellschaftliche Organisation von Frauen und Männern, die sich für die Gleichberechtigung und bessere Repräsentanz von Frauen in politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Führungspositionen einsetzt. Sie wurde am 12. April 2011 gegründet. Die Organisation betreibt vor allem Lobbyismus. Nach den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung im Oktober 2011 gründete sie gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen die “Koalition für Frauen”, das erste große Netzwerk tunesischer Frauenorganisationen.
Tunesien: Frauennetzwerke für mehr Partizipation
, Ausgabe 131 Februar 2013