Nach der Abschaffung der Wehrpflicht wurde 2011 der Bundesfreiwilligendienst (BFD) als staatlicher Ehrenamtsdienst eingeführt. Rabea Haß und Kathia Serrano-Velarde zeichnen die daraus resultierenden Entwicklungen für die Freiwilligendienste in Deutschland nach. Sie kommen in ihrer explorativen Studie zu dem Schluss, dass der BFD “den wesentlichen Charakter ehrenamtlicher Arbeit als eine bürgerliche Praxis in Frage stellt”. Da für den BFD die Vorgaben aus dem zivilgesellschaftlich organisierten Programm des “Freiwilligen Sozialen Jahrs” weitgehend übernommen werden, die Ausgestaltung des BFD aber mehrheitlich bei staatlichen Stellen liegt, entstünden organisatorische und kulturelle Konflikte. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit Experten und Fokusgruppen, Dokumentenanalyse und ist analytisch angeleitet von der neo-institutionellen Feldtheorie. Der Text trägt den Titel “When Doing Good Becomes a State Affair: Voluntary Service in Germany”€ und ist im Oktoberheft von Voluntas (International Journal of Voluntary and Nonprofit Organizations (Jg. 26/Heft 5) erschienen.
Voluntas: Freiwilligendienst stellt Ehrenamtscharakter in Frage
, Ausgabe 161 Oktober 2015