Touristische Freiwilligeneinsätze drohen zum Geschäft auf Kosten der Hilfeempfänger zu werden. Die Bedürfnisse der zahlenden Touristen rückten in den Vordergrund gegenüber den Interessen der lokalen Bevölkerung, heißt es in der Studie “Vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus”, veröffentlicht von Brot für die Welt, Tourism Watch und Ecpat. Die meisten Anbieter der Einsätze sind in den letzten 20 Jahren entstanden. Auch große Reiseanbieter wie TUI sind im Geschäft. Die Touristen können im Urlaub beispielsweise in Kinderheimen oder Krankenhäusern in Asien oder Lateinamerika aushelfen. Ihre Einsätze sind oft auf wenige Wochen beschränkt. Dadurch werde von den lokalen Organisationen eine Zuverlässigkeit und Planbarkeit gefordert, die der Realität sozialer Arbeit nicht entspreche, so die Kritik. Zudem würden die Freiwilligen oft schlecht vorbereitet und beim “Waisenhaustourismus” fehle ein Kinderschutzstandard.
Voluntourismus: Freiwilligeneinsätze als Geschäft
, Ausgabe 154 März 2015