Auf die Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine haben die Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft Euro 2012 bislang mit Zurückhaltung reagiert. Zu den größten Sponsoren gehören die Continental, Hyundai, Carlsberg, Coca-Cola, Mc Donalds, Sharp und Adidas. Zeitungsberichten zufolge zahlen die zehn Top-Sponsoren der Euro 2012 schätzungsweise zwischen 30 und 40 Millionen Euro an den europäischen Fußballverband UEFA, der die Europameisterschaft ausrichtet. Dafür dürfen sie an prominenten Stellen werben und bekommen Ticketkontigente. Zeitungsberichten zufolge schrecken die Unternehmen vor allem vor Konflikten mit der UEFA zurück. “Die wollen auf keinen Fall, dass die UEFA sauer wird und halten sich deshalb bedeckt”, zitierte die Berliner Zeitung am 9. Mai 2012 den Chef des Sponsorenverbands Faspo, Oliver Kaiser.
Im vergangenen Jahr, als es um Tiere ging, reagierten die Sponsoren entschiedener: Damals äußerte sich unter anderen der Sportartikelhersteller Adidas klar gegen die massenhafte Tötung streunender Hunde in der Ukraine und forderte die Regierung zum Handeln auf. Adidas war unter Druck geraten, als hunderte Menschen auf seiner Facebookseite gegen die Tierquälerei protestierten.
Fußball-EM: Heikel für Sponsoren
, Ausgabe 123 Mai 2012