Gemeinnütziger Journalismus: Viel zu tun

„Nebulös und wolkig“ seien die Perspektiven für gemeinnützigen Journalismus in Deutschland: So lautet das Fazit von Leif Kramp und Stephan Weichert im „White Paper Non-Profit-Journalismus“, das sie für die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung geschrieben haben. Es fehle Rechtssicherheit, da Journalismus nicht als gemeinnützig anerkannt ist. Dafür müssten Kriterien erarbeitet werden. Die bisherige Förderung durch Stiftungen und andere Einrichtungen sei meist befristet und mit Impact-Erwartungen verbunden, so die Autoren. Sie schaffe prekäre Beschäftigung für Journalistinnen und Journalisten und gestalte sich kompliziert. Kramp und Weichert schlagen unter anderem vor, die bestehenden Projektförderungen, Stipendien, Zuwendungen von Stiftungen und die Presseförderung der öffentlichen Hand zu zentralisieren. Das White Paper, das am 4. Oktober 2023 veröffentlicht wurde, enthält weitere Empfehlungen, darunter die Etablierung digitaler Infrastruktur, um Unabhängigkeit von großen amerikanischen und chinesischen Technologieunternehmen zu schaffen, und um zu gewährleisten, was derzeit viele Verlage nicht mehr schaffen: die publizistischen Angebote an ihr Publikum zu bringen.

WWW.OTTO-BRENNER-STIFTUNG.DE/NON-PROFIT-JOURNALISMUS

, Ausgabe 249 Oktober 2023