Eine neue Form der politischen Willensbildung muss viel stärker zivilgesellschaftlich organisiert sein, das ist ja auch das, was die jungen Leute wollen, aber da ist viel zu wenig passiert, sagte der Historiker Prof. Dr. Paul Nolte im Interview mit Kordula Doerfler in der Berliner Zeitung. Das Gespräch drehte sich um die Ergebnisse der Bundestagswahl im September 2017, die Erosion bei den Wählern der großen Volksparteien und den Erfolg der rechtspopulistischen AfD. Nolte machte Mut: “Anders als in der Weimarer Republik haben wir nicht nur stabile Institutionen, sondern eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung, die zum demokratischen System und zu einer liberalen Organisation gesellschaftlicher Prozesse steht”, sagte er. Das Interview erschien am 23. Oktober 2017 unter dem Titel “Volksparteien wird es nicht mehr geben”.
Berliner Zeitung: Gesellschaftliche Veränderungen
, Ausgabe 183 Oktober 2017