Gesellschaftliche Verantwortung findet in vielen deutschen Unternehmen nur in Form von Einzelaktionen statt und ist seltener in die Geschäftsprozesse und Wertschöpfungsketten integriert. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 169 großen und mittelständischen Unternehmen durch die Bertelsmann Stiftung, die Universität Bayreuth und die concern GmbH. Die Motive für Aktivitäten in Corporate Responsibility (CR) seien in erster Linie von wirtschaftlichem Interesse geprägt und zielten darauf ab, Kunden und Mitarbeiter zufrieden zu stellen und Absatzmärkte zu erschließen. Bedeutender werde das Streben nach Ressourcen-Effizienz, da sie auch Kosten spart. Von den befragten Unternehmen sei nur in 10 Prozent gesellschaftliche Verantwortung Bestandteil der Gesamtstrategie von der Top-Leitungsebene über die Wertekultur in allen Unternehmensteilen bis zur klaren Zieldefinition und -messung. Als bestes Unternehmen insgesamt schnitt der Automobilhersteller BMW ab, unter den Branchenbesten kamen unter anderem die DZ BANK auf den ersten Platz unter den Finanzdienstleistern und Hamburg Airport unter den Logistikunternehmen. Aus der Befragung generieren die Wissenschaftler einen Corporate Responsibility Index (CRI), ein Benchmarking-Angebot für die an der Befragung teilnehmenden Unternehmen, das individuelles Feedback und Erfahrungsaustausch beinhaltet.
Bertelsmann-Studie: Gesellschaftliche Verantwortung oft mehr Wort als Tat
, Ausgabe 147 Juli 2014