Großbritannien: Diaspora Giving bei 12 Prozent

Ein Fünftel der Migranten in Großbritannien schickt Geld in ihre Heimatländer. Der Großteil der Überweisungen geht an die Familie, doch 12 Prozent kommen lokalen Einrichtungen oder Gemeinschaften zugute. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Befragung “Understanding Society” des Institute of Social and Economic Research unter 40.000 Haushalten im Vereinigten Königreich. Die meisten Überweisungen in die Heimatländer tätigten schwarzafrikanische Migranten, und generell ist der Anteil der Überweisungen bei Einwanderern der ersten Generation deutlich höher als bei Migranten, die bereits in Großbritannien geboren sind. Über die Höhe der Geldsendungen sagt die Befragung, dass sie mit dem Einkommen korreliert. Nach Schätzungen der Weltbank sind 2010 weltweit insgesamt 440 Milliarden Pfund von Migranten in ihre Heimatländer überwiesen worden, allerdings zum großen Teil privat, also an Familienmitglieder oder Freunde.
Passend dazu gibt es in London neuerdings einen Wohltätigkeitsclub, der spendenbereite Migranten darin unterstützt, Projekte in ihren Heimatländern zu finanzieren. Das Spektrum reicht von Armutsbekämpfung in Malawi zu Notfallmedizin in Indonesia bis zu Schulen in indischen Slums.

, Ausgabe 126 August 2012