Die Bereitschaft, sich für Geflüchtete zu engagieren, sinkt, meldete das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) am 26. April 2017 im Stimmungsbarometer, das aus neuen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) generiert wurde. So hätten in Befragungen im Februar und März 2016 noch rund 40 Prozent der Befragten eine Spendenabsicht bekundet, am Jahresende seien es nur noch 32 Prozent gewesen. Vor Ort wollten sich zunächst 20 Prozent und am Jahresende nur noch elf Prozent ehrenamtlich engagieren. Möglicherweise sähen die Menschen die Hilfe als weniger dringend an, weil die Zuwanderungszahlen gesunken seien, sagte SOEP-Direktor Jürgen Schupp. Knapp die Hälfte der Befragten steht dem SOEP zufolge der Zuwanderung Geflüchteter skeptisch gegenüber, was ein Engagement jedoch nicht ausschließe. Im Jahresdurchschnitt habe ein Drittel der Deutschen Geld- oder Sachspenden gegeben, und zehn Prozent waren vor Ort aktiv, so das DIW. Für das SOEP befragt das DIW jedes Jahr 12.000 Privathaushalte in Deutschland.
Stimmungslage: Hilfsbereitschaft gesunken
, Ausgabe 177 April 2017