Flüchtlinge: Hilfsbereitschaft und Überforderung

Die große Hilfsbereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Flüchtlingen, die es in den vergangenen Wochen nach Deutschland geschafft haben, ist teilweise selbst zum Problem geworden. In Berlin, wo täglich mehr als tausend Flüchtlinge ankommen, brachten freiwillige Helfer den Wartenden vor der Erstaufnahmestelle Wasser und Lebensmittel. Sie klagten über mangelnde Unterstützung durch die Behörde; dann folgten Auseinandersetzungen über Hygienevorschriften. Der Berliner Senat hat inzwischen die Stiftung Gute Tat beauftragt, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger zu koordinieren. Außerdem sollen künftig Betreiber von Unterkünften in auch zum Freiwilligenmanagement verpflichtet werden, heißt es im Versorgungskonzept des Senats vom 11. August 2015.
Auch in anderen Städten gab es Klagen über schlechte Koordination und Schwierigkeiten mit Behörden. Teilweise wissen Spender nicht, wo sie welche Spenden abgeben können. Betreiber von Heimen sind oft mit der Annahme und Verteilung überfordert. Die meisten Probleme gibt es in größeren Städten, in denen besonders viele Flüchtlinge ankommen.

, Ausgabe 159 August 2015