Zu Beginn jedes Service-Learning-Projektes stellt sich den Lehrerinnen und Lehrern die anspruchsvolle Aufgabe, Ihren Schülerinnen und Schülern inhaltliche und methodische Optionen für den Einstieg in das Engagement zu unterbreiten.
Eine erste dringende Empfehlung lautet: Lassen Sie die Schüler selbst überlegen, suchen und finden. Die Schüler sollen sich darüber bewusst werden, welche gesellschaftlichen Bedarfe es im Umfeld der Schule gibt und mit welchem konkreten Engagement sie darauf antworten. Dieser Prozess braucht Zeit, drei Monate sind nicht unüblich. Doch diese Zeit ist gut investiert, das zeigen zumindest die Erfahrungen der Lehrer, die den Schülern diese Zeit gegeben haben.
Wir empfehlen einen methodischen Dreischritt von Brainstorming – Themeneinstieg – Entdeckungsreise. Die Unterrichtsmaterialien im Modul 1 „Ideensuche und Recherche“ in der sozialgenial-Materialbox unterstützen Sie bei der Unterrichtsplanung und –durchführung: Mit Schritt-für-Schritt-Anleitung und darauf abgestimmten Arbeitsblättern für Schülerinnen und Schüler.
Brainstorming: „Was kann ich gut, was Anderen nützt?“ Im Klassenverband oder in Gruppen arbeiten die Schülerinnen und Schüler ihre Stärken und Neigungen heraus, sammeln Ideen, sortieren und gewichten diese. Je nachdem, wie das Projekt angelegt ist, kann es auch sinnvoll sein, von vornherein einen thematischen Rahmen für das Projekt zu benennen. Projekte, die im Fachunterricht durchgeführt werden, drehen sich in der Regel um ein bestimmtes Schwerpunktthema aus dem Unterricht.
Themeneinstieg bürgerschaftliches Engagement: Die Schüler beschäftigen sich mit den theoretischen Voraussetzungen ihres Projekts. Sie lernen, was bürgerschaftliches Engagement kennzeichnet und warum es wichtig ist. Ein Besuch bei der örtlichen Freiwilligenagentur oder Gespräche mit Ehrenamtlichen können hier hilfreich sein.
Entdeckungsreise: Die Schülerinnen und Schüler erforschen ihr unmittelbares Umfeld und lernen gemeinnützige Organisationen kennen, um Unterstützungsbedarfe zu identifizieren und konkrete Einsatzorte für ihr Engagement zu finden. Sie können in der Lokalpresse stöbern, Befragungen durchführen oder auch an Stadtteilkonferenzen teilnehmen. Ein Rundgang durch den Ortsteil mit einem Quartiersmanager der Kommune, der Besuch von Flüchtlingseinrichtungen mit zuständigen Personen oder eine Exkursion in ein Naturschutzgebiet mit einem Ranger sind Möglichkeiten, um vertiefende Einblicke in Engagementfelder zu bekommen.