International: Civil Society Index – Bewertung von Zivilgesellschaften

Die Stärke der Zivilgesellschaft liegt weniger in ihren Organisationen als vielmehr in informeller Partizipation und neuen Formen des Online-Aktivismus. Zu diesem Schluss kommt das internationale Netzwerk CIVICUS: World Alliance for Citizen Participation in seinem Projektbericht “Bridging the Gaps. Citizens, Organizations and Dissociation” vom August 2011. Zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) seien “disconnected from many citizens, and particularly from new and informal forms of participation and activism” wie sie etwa im Arabischen Frühling zum Tragen kamen. Sinnvoll sei es daher, Koalitionen zwischen neuen, informellen Vereinigungen und etablierten CSOs zu schließen. “Working as hub organisations, CSOs need to be both challenged and supported to improve their outreach, refresh their participation bases and help join together a disconnected civil society to achieve greater impact”, so CIVICUS. Mittels des Civil Society Index (CSI) bestimmt CIVICUS seit 2003 Stärken und Schwächen von nationalen Zivilgesellschaften weltweit. Bewertet wird eine Zivilgesellschaft anhand standardisierter Indikatoren in den vier Dimensionen Struktur, Umfeld, Werte und Einfluss (impact). In der zweiten CSI-Projektphase 2008-2011 erstellte CIVICUS gemeinsam mit Partnern vor Ort und gefördert unter anderem vom United Nations Development Programme (UNDP) Indizes für 35 Länder in Lateinamerika, Europa, im Nahen Osten, Afrika und Ostasien. Der Bericht sowie weitere Publikationen – etwa ein Begleitband zu Methodologie und Daten des CSI oder eine UNDP-Analyse von Instrumenten zur Bewertung von Zivilgesellschaften – sind online veröffentlicht.

, Ausgabe 117 Oktober 2011