Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt sind vielen Menschen ein Begriff, es wurden Strukturen geschaffen und Netzwerke unterstützt, und auch der Politik hat die Arbeit der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“, die 2002 ihren Bericht vorlegte, Impulse gegeben: „Engagement wurde mitgedacht, wenn es um Fragen gleichwertiger Lebensverhältnisse, um den Umgang mit geflüchteten Menschen, um Fragen der Integration oder um die Gestaltung der Altersphase geht“, schreibt rückblickend Prof. Dr. Gisela Jakob von der Hochschule Darmstadt im Jahrbuch Engagementpolitik 2022. Kritisch stellt sie jedoch fest, dass die Engagementförderung durch kommunale Stellen nicht überall gleich intensiv betrieben wird und der Staat das Engagement vor allem instrumentell nutzt: „Engagement und Demokratie werden selten zusammen gedacht, und Engagement wird vor allem in seinem Nutzen und seiner Funktion als Dienstleistung gesehen und gefördert. Dafür stehen der 2011 geschaffene Bundesfreiwilligendienst ebenso wie die neu gegründete Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement, in deren Arbeitsprogramm man vergeblich nach Bezügen zu Zivilgesellschaft und Partizipation sucht“ so Jakob. Ihr Beitrag trägt den Titel „20 Jahre Enquete-Kommission ‚Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements‘ – eine Bilanz“.
Jahrbuch Engagementpolitik 2022: Die Impulse der Enquete-Kommission
Ausgabe 227 Oktober 2021