Jüdische Allgemeine: Stolperstein-Spenden und die Frage der Zweckentfremdung

Nachdem in der sächsischen Kleinstadt Zeitz am Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel zehn Stolpersteine aus den Gehwegen herausgerissen wurden, kamen über 50.000 Euro an Spenden für neue Steine zusammen – weit mehr als erwartet und benötigt. Aufgerufen hatte der Burgenlandkreis und als Zweck den Ersatz der Steine und vorsorglich als weiteren Empfänger das Simon Rau Zentrum in Weißenfels genannt. Wie am 22. Oktober 2024 Ralf Balke in der Jüdische Allgemeinen berichtete, plant der Landkreis jedoch im Nachhinein, das Geld von einer Jury verteilen zu lassen. „Das wirft einige Fragen auf“, schreibt dazu Ralf Balke. „Denn von einer Jury und weiteren Empfängern ist in dem Spendenaufruf kein einziges Wort zu lesen. Überhaupt wundert man sich, warum immer noch um Spenden geworben wird, obwohl bereits mehr als das 40-fache an Geld, das benötigt wird, um neue Stolpersteine zu legen, gespendet wurde.“ Müssten die Spenden zurückgezahlt werden? Das hängt von den Spendenden ab, lässt die Antwort eines von Balke befragten Juristen vermuten. Der Beitrag erschien unter dem Titel „Landkreis will Stolperstein-Spenden zweckentfremden“.

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, Ausgabe 260 Oktober 2024