Pflaster oder Verband? Ruheraum oder Rettungswagen? In einem sozialgenial-Gemeinschaftsprojekt haben Schulsanitäter von drei Schulen in Möhnesee und Soest zusammen einen Erste-Hilfe-Aktionstag für Grundschüler organisiert.
Schulsanitäter greifen schnell und professionell ein, wenn jemandem etwas passiert. Sie wissen: In Notfällen ist es wichtig, richtig zu reagieren und helfen zu können. Um das schon den Kleinsten zu vermitteln und ihnen die Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen, haben die Schulsanitäter der Sekundarschulen Möhnesee und Soest und des Conrad-von-Soest-Gymnasiums einen Erste-Hilfe-Kurs für Drittklässler erarbeitet und einen Aktionstag organisiert, an dem sie mit den Kindern einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt haben.
Die Idee zu dem gemeinsamen Projekt entstand bei einem Netzwerktreffen von sozialgenial-Schulen aus dem Raum Soest. Ressourcen bündeln, gemeinsame Kontakte nutzen, über den eigenen Tellerrand hinausschauen und voneinander lernen waren die Hintergedanken des gemeinsamen Vorhabens. Die Lehrkräfte, die die Schulsanitäter an den drei Schulen betreuen, trafen sich zunächst im März zu einem Ideentag, um den Rahmen des Projektes abzustecken. Denn es gab viel Abstimmungsbedarf, um Schüler und Lehrkräfte von drei Schulen und den außerschulischen Partner unter einen Hut zu bringen.
Die konkrete Planung übernahmen die rund 40 Schulsanitäter der drei Schulen: Bei einem Gruppentag im April entwickelten sie den Erste-Hilfe-Kurs mit fünf Stationen – Rettungskette, Verbände, stabile Seitenlage, Erste-Hilfe-Kasten, Rettungswagen –, an denen sie die Einsatzszenarien kindgerecht vermitteln wollten. Unterstützt wurden sie von der auf Notfallmedizin spezialisierten Firma EHS Management, die auch die Schulsanitäter an allen drei Schulen ausgebildet hat.
Am Aktionstag im Juni strömten rund 200 Drittklässler in die Sporthalle des Conrad-von-Soest-Gymnasiums. In kleinen Gruppen durchliefen sie die fünf Stationen des Erste-Hilfe-Parcours und konnten üben, wie man Pflaster klebt, jemanden in die stabile Seitenlage bringt oder einen Notruf richtig absetzt. Zusätzliche Attraktion war ein Rettungswagen auf dem Schulhof, den die Grundschüler inspizieren konnten.
Der Aktionstag war ein voller Erfolg, nicht nur für die Grundschüler, die jetzt kleine Ersthelfer sind. Den Schulsanitätern hat er die Sinnhaftigkeit ihres Engagements vor Augen geführt. Jannik Stangenberg, Schulsanitäter am Conrad-von-Soest-Gymnasium, sagte: „In Erinnerung geblieben ist mir die Kreativität der Kinder, die sich einfach auf den Verbandskasten gestürzt haben, alles auspackten und überlegten, wie man jemanden verarzten könnte. Diese Begeisterung ist toll.“
Schulübergreifende Zusammenarbeit fördert qualitativ hochwertige Bildung
Für Horst Mayer, Lehrer an der Sekundarschule Möhnesee, hat sich der Aufwand eines Gemeinschaftsprojektes gelohnt: „Schulübergreifende Zusammenarbeit bringt viele Vorteile mit sich: Austausch von Best Practices, Ressourcenteilung, vielfältige Lernmöglichkeiten, gemeinsame Problemlösung, Förderung der Innovation, Stärkung der Gemeinschaft. Insgesamt fördert schulübergreifende Zusammenarbeit eine qualitativ hochwertige Bildung, da sie die Vorteile verschiedener Schulen bündelt und so ein besseres Lernumfeld schafft.“
Das Projekt soll im Schuljahr 2024/25 wiederholt werden mit dem Ziel, noch mehr Grundschulen mit ins Rettungsboot zu holen.
Schulen: Sekundarschule Möhnesee, Sekundarschule Soest, Conrad von Soest Gymnasium (NRW) | Dauer: drei Monate | Engagiert: 40 Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter | Partner: EHS Management Soest, drei örtliche Grundschulen | Unterrichtsverknüpfung: Schulsanitäter-Ausbildung