Eigentlich wollte sie monatlich eine Million Euro Spenden verbuchen, jene Kölner Stiftung, die Geld für den Wiederaufbau des Stadtarchivs sammelt, das im März 2009 wegen des U-Bahn-Baus einstürzte. Aber irgendwie spielen die Kölner nicht mit und knausern statt zu spenden. Liegt es vielleicht daran, dass der Name der Stiftung ausgerechnet “Stadtgedächtnis” heißt und die Kölner sich dann dauernd an den ganzen Klüngel in ihrer Stadt erinnern? Oder hätte die Stiftung einfach sparsamer wirtschaften sollen? Rund eine halbe Million Euro soll sie 2012 für Gehälter, Mieten und ihren Internetauftritt ausgegeben haben, berichtete die Süddeutsche Zeitung am 22. November 2012. Nur ein Zehntel dieser Summe soll sie an Spenden eingenommen hatte. Genaues weiß anscheinend keiner, außer dass die Stadt Köln, Initiatorin der Stiftung, 7,2 Millionen Euro Startkapital gab. Mit Zielangaben über die angestrebten Spendeneinnahmen hält man sich inzwischen jedenfalls zurück.
Kölner spenden lieber nicht wie geplant
, Ausgabe 129 November-Dezember 2012