Nachfrage in Zeiten des Wohlstands

Ungeahnte Relevanz für die Lebensmittelversorgung könnten in Zeiten steigender Preise Stadtgärten erlangen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ließ nachrechnen. Heraus kam allerdings: Wie so oft, zieht die Landwirtschaft den Kürzeren. Wertvoller als die Lebensmittel sei der sozial-kulturelle Wert von Gärten und Parks, fanden die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) heraus, die die Erträge von Gemeinschafts- und Kleingärten quantifizierten. So können etwa die Gärten in der Millionenstadt Berlin zwar rund 50.000 Menschen mit Gemüse versorgen, in Stuttgart immerhin 30.000 – das sind in Geldwerten ausgedrückt knapp 10 Millionen Euro in Berlin und 5,8 Millionen Euro in Stuttgart. Der Wert des städtischen Gartens als Erholungsraum und Treffpunkt sei jedoch um ein Vielfaches größer. Das berechneten die Forschenden durch Befragung der Anwohner, was sie für eine Gartenanlage zahlen würden. Demnach stehen beispielsweise im Stuttgarter „GartenKulturLabor“ dem sozial-kulturellen Wert von 200.000 Euro eine Summe von 4.300 Euro für Lebensmittelversorgung gegenüber.

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, Ausgabe 232 April 2022