An der Mathilde Anneke Gesamtschule in Münster gibt es seit diesem Schuljahr das Projekt „Sozial?Genial!“ verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7. Wir haben Sabine Fuchs, die Projektkoordinatorin, gefragt, wie sie den sozialgenial-Standard „Ideensuche und Recherche“ umgesetzt hat.
In Ihrem Projekt haben 112 Schülerinnen und Schüler mitgemacht, ein ganzer Jahrgang. Wie haben Sie mit so vielen Schülern die Ideenfindung und Recherche gestaltet?
Sabine Fuchs: Wir haben ein Lehrer-Team – das Team “Sozial?Genial!”- gebildet und zuerst mit den Schülerinnen und Schülern im Klassenverband gearbeitet, sodass sie ihre Stärken und Interessen herausfinden konnten. Zugleich haben wir das Thema in mehreren Fächern aufgegriffen: Religion, Deutsch, Gesellschaftslehre, NW und auch in Wirtschaft; dadurch gelang es uns, eine hohe inhaltliche Präsenz zu gewährleisten und eigene Interessen herauszufiltern. Im zweiten Schritt konnten die Schülerinnen und Schüler in interessengeleiteten Workshops, angelehnt an die einzelnen Handlungsfelder, konkreter nach passenden Einsatzorten recherchieren.
Haben Sie speziell für die Frage „Was kann ich gut, was anderen nützt?“ besondere Methoden genutzt, um die Stärken und individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler herauszufinden?
Sabine Fuchs: Die Arbeit mit dem Profil-Pass hat uns geholfen, ganz gezielt Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler herauszuarbeiten. Immer wieder konnten die Schülerinnen und Schüler bereits erworbene Urkunden, Zertifikate oder auch Fotos von Ereignissen mit in den Unterricht bringen, damit sie von ihren Stärken berichten konnten. Kooperative Gruppenarbeiten unterstützen das Lernen zudem.
Wie haben Sie es geschafft, ausreichend Einsatzmöglichkeiten für alle Schülerinnen und Schüler zu finden? Hatten Sie bzw. Ihre Schule vorher schon Kontakte zu außerschulischen Partnern?
Sabine Fuchs: Bereits sehr frühzeitig haben wir unterschiedliche Einrichtungen aus Münster angeschrieben und dazu einen Rückmeldebogen entwickelt, den die Einrichtungen uns zufaxen konnten, wenn sie das Projekt unterstützen wollten. Vieles lief über eine persönliche Kontaktaufnahme. Aber die Schülerinnen und Schüler waren selber sehr aktiv und die meisten wollten selbständig eine soziale Einrichtung suchen. Sehr hilfreich war es, dass wir auch Kooperationspartner gewinnen konnten, die zu uns in die Schule kamen und von da aus mit Schülerinnen und Schülern Projekte geplant und durchgeführt haben.
Eine letzte Frage: Wieviel Zeit hatten Sie für die Ideenfindung und Recherche eingeplant?
Wir hatten von September bis Dezember Zeit, wobei die Schülerinnen und Schüler die “Vorgabe“ hatten, bis spätestens Mitte November einen für sie geeigneten Einsatzort zu finden, sodass wir als Schule bei Bedarf noch unterstützen konnten, bevor im Januar dann die Praxisphase begann.