NDV: Freiwilligenagenturen in Deutschland

Die Zukunft von Freiwilligenagenturen in Deutschland – von Organisationen “mit vielversprechendem Leistungspotenzial einerseits und einer prekären Institutionalisierung andererseits” – “ist vermutlich noch einige Jahre offen, aber auf jeden Fall riskant”. Zu diesem Schluss kommen Karsten Speck und Holger Backhaus-Maul in ihrer empirischen Studie zu Selbstverständnis, Leistungen und Institutionalisierung von Freiwilligenagenturen in Deutschland. Die Ergebnisse der vom Bundesfamilienministerium geförderten Studie stellten die Autoren im Nachrichtendienst NDV (Juli 2011) des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vor: Freiwilligenagenturen als intermediäre Organisationen zwischen Bürgern, gemeinnützigen Organisationen und Kommunen erreichen insbesondere Frauen sowie Menschen über 50 Jahre. Leistungen sowie Anfragen bei den Agenturen konzentrieren sich auf die Bereiche Soziales und Bildung vor Ort. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen ist lediglich ein Randthema. Die Agenturlandschaft ist von hoher Dynamik gekennzeichnet: Seit der ersten Gründung 1980 entstanden 360 Freiwilligenagenturen in Deutschland, wobei die Entwicklung von Neugründungen und gleichzeitigen Schließungen gekennzeichnet ist. Heterogen sind die Trägerschaft sowie die finanzielle und personelle Ausstattung, doch oft sind Freiwilligenagenturen unzureichend finanziert. Als zentral für die weitere Entwicklung betrachten die Autoren die (Selbst-)Professionalisierung der Mitarbeiter. Den NDV-Beitrag können Sie auf den Webseiten der Aktiven Bürgerschaft einsehen.

, Ausgabe 115 August 2011