Menschen, die in jungen Jahren in altruistische Aktivitäten involviert waren, engagieren sich als Erwachsene eher durch Zeit- oder Geldspenden als andere Personen. Dieser statistisch signifikante Befund ändert sich auch nicht, wenn man weitere Variablen wie zum Beispiel das bürgerschaftliche Engagement der Eltern berücksichtigt. Harvey S. Rosen, Professor an der Princeton University, und sein Mitautor Stephen T. Sims folgern in in ihrem Beitrag “Altruistic behavior and habit formation” in Nonprofit Management and Leadership (Volume 21, Issue 3 / Spring 2011), dass altruistisches Engagement als Jugendlicher unabhängig vom Engagement der Eltern gewohnheitsbildend ist. Die beiden Forscher haben Daten des Engagement- und Spendensurveys der US-Organisation Independent Sector aus den Jahren 1992-2001 ausgewertet.
Nutzen Nonprofit Watchdogs dem Durchschnittsspender? Vor allem Großspender und Interessenvertreter nutzen aufbereitete Informationen von Watchdog Organisationen für ihre Spendenentscheidungen. Jedoch fast 80 Prozent aller Spender tun dies nicht, fanden Ram A. Cnaan, Professor an der University of Pennsylvania, und seine Kollegen heraus. Die Autoren nennen in ihrem Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Nonprofit Management & Leadership (Volume 21, Issue 4 / Summer 2011) verschiedene Gründe dafür: Bei kleinen Spendensummen fallen Fehlentscheidungen finanziell kaum ins Gewicht und stehen dem Aufwand der Informationsbeschaffung und Entscheidungsfindung gegenüber. Vielfach genießen Nonprofit-Organisationen einen generellen Vertrauensvorschuss und ihre ideellen Ziele werden von Spendern geteilt. Watchdogs, so die Autoren, erfüllen wichtige Funktionen für bürgerschaftliches Engagement in modernen und komplexen Gesellschaften. Ihr Rating-System hat aber noch nicht die erforderliche allgemeine Akzeptanz erreicht, und viele Geber wissen auch nicht, dass es solche Organisationen gibt.
NML: Altruistisches Verhalten – Nonprofit Watchdogs
, Ausgabe 114 Juli 2011