Wie verändert sich die Beziehung zwischen Förderinstitution und ihren Förderempfängern, wenn erstere Instrumente der Wirkungs- oder Erfolgsmessung einführen, um ihren Geldgebern gegenüber Rechenschaft abzulegen? Die Spannungen zwischen der Rolle als philanthropischem Partner und Rechenschaftsgeber schildert Lehn M. Benjamin in seinem Beitrag “Funders as Principals. Performance Measurement in Philanthropic Relationships” in Nonprofit Management & Leadership (Volume 20 / Number 4 Summer 2010). Als philanthropische Partner seien Förderer und Geförderter durch gemeinsame Interessen und Anliegen verbunden; in einer hierarchischen Rechenschaftsbeziehung (accountability relationship) seien die Geförderten hingegen angehalten, die Vorgaben und Interessen des Förderers umzusetzen. Um die Spannung zwischen den beiden Rollen zu mindern, schlägt Benjamin vor, sich bei der Einführung von Instrumenten der Wirkungsmessung drei Fragen zu stellen: Hat der Förderer bei der geförderten Institution genügend Kompetenzen geschaffen, um die erwünschten Resultate zu erreichen? Sind die Ressourcen ausreichend? Hat die geförderte Institution ihrerseits Ziele oder Zielvereinbarungen mit eigenen Stakeholdern, die die Resultate beeinflussen könnten?
NML: Rollenkonflikte bei der Einführung von Wirkungsmessung
, Ausgabe 106 Oktober 2010