Nicht erst heute stößt der Ewigkeitscharakter von Stiftungen auf Bedenken – sei es, dass einzelne Personen zu viel Einfluss nehmen, sei es, dass der Lauf der Geschichte die Stiftungszwecke überholt. Prof. Dr. Thomas Adams von der University of Arkansas, USA, schildert in der Zeitschrift für das Recht der Nonprofit Organisationen (npoR Heft 6/2022) ausführlich die Diskussionen und gesetzlichen Strategien in den USA, wo in den 1960er Jahren fast eine Begrenzung der Lebensdauer von Stiftungen beschlossen worden wäre. Er stellt fest: Für den Fall, dass ein Stiftungszweck überholt ist, scheine das gegenwärtige amerikanische Modell „ebenso wenig geeignet zu sein wie das deutsche Modell. In beiden Fällen wird die Modifizierung des Stiftungszweckes zu sehr durch die Interessen der Gesellschaft und des Staates geleitet, während die Interessen der Stifter weitgehend vernachlässigt werden.“ Der Text ist unter dem Titel „Stiftungen für die Ewigkeit als rechtliche Herausforderung für sich ständig wandelnde Gesellschaften“ erschienen.
npoR: Stifterwille und Lauf der Geschichte
, Ausgabe 239 November-Dezember 2022