Die große Koalition will eine Gleichstellungsstiftung gründen, die die Gleichstellung der Geschlechter vorantreiben soll. Die neue Institution soll in diesem Jahr drei Millionen und ab kommendem Jahr mehr als fünf Millionen Euro jährlich erhalten. Die „Neue Zürcher Zeitung“ sieht das Vorhaben kritisch:
„Aus der politischen Forderung nach Gleichberechtigung wird immer öfter unbemerkt und ohne Widerspruch der Anspruch auf Gleichstellung. Dabei gilt es zu unterscheiden: Wer Gleichberechtigung will, akzeptiert, dass die Inhaber dieser Rechte in mancherlei Hinsicht durchaus ungleich sein können – und sein dürfen.
Wer hingegen gleichstellen will, verabsolutiert die Normierung einer 50:50-Verteilung der Geschlechter. So wird aus einer abstrakten Gleichheit für das Kollektiv die konkrete Ungleichbehandlung von Individuen: Was nicht passt, wird passend gemacht. Gleichstellung ist daher nicht die logische Konsequenz von Gleichberechtigung, sie hebelt Letztere vielmehr aus.”