In der Reihe “Themen zum bürgerschaftlichen Engagement” der Konrad-Adenauer-Stiftung schreibt der frühere Integrationsminister Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, in der Juli-Ausgabe (Nr. 13/2010) über die Förderung bürgerschaftlichen Engagements in NRW und fragt: “Wieso sollte ein Teenachmittag für ältere Muslime in der Moschee Parallelgesellschaft sein, während der Kaffee-Nachmittag in einer katholischen Pfarrgemeinde als ehrenamtliches Engagement gilt?” Die Erfahrung einer wirksamen Teilhabe am Gemeinwesen machen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nur dann, so Laschet, wenn sie sehen, dass ihr Engagement in den eigenen Organisationen ebenso gewünscht und anerkannt wird wie in den Organisationen der Mehrheitsgesellschaft.
Mit den Perspektiven der Bürgergesellschaft für Demokratie und Governance hat sich auch der Arbeitskreis Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat der Friedrich Ebert Stiftung in seiner letzten Sitzung am 02.07.2010 beschäftigt. Die politische Aufnahme des Themas Bürgerengagement, so Ansgar Klein, Herausgeber des Forschungsjournals Neue Soziale Bewegungen, entstand auf dem Boden der zuvor geführten und von den sozialen Bewegungen maßgeblich initiierten Demokratisierungsdebatten. Dennoch, so attestiert Klein, ist der Zusammenhang zwischen Engagement- und Demokratiepolitik weder in der Politik noch in der Zivilgesellschaft eine Selbstverständlichkeit.
Parteinahe Stiftungen zum Bürgerengagement
, Ausgabe 104 August 2010, Recht & Politik