Pfandringe an Mülleimern erleichtern das Flaschensammeln

Damit Flaschensammler auf der Suche nach Pfandflaschen nicht mehr im Müll wühlen müssen, organisieren drei Schülerinnen der Kaufmännischen Schulen in Rheine die Anschaffung sogenannter Pfandringe für die Mülleimer auf ihrem Schulhof.

Auf dem weitläufigen Schulgelände suchen oft Obdachlose nach Pfandflaschen und müssen dabei tief in die Mülleimer greifen. 2400 Euro kostet es, alle zehn Mülleimer auf dem Schulhof mit Pfandringen auszustatten und Flaschensammlern den unhygienischen und vor allem entwürdigenden Griff in den Mülleimer zu ersparen. Die Ringe werden außen am Mülleimer angebracht. Wer leere Pfandflaschen loswerden will, kann sie dort hineinstellen, statt sie in den Mülleimer zu werfen.

In ihrem sozialgenial-Projekt haben drei Schülerinnen des Differenzierungskurses SozialGenial in Jahrgang 13 einen Projektplan entwickelt, um die Anschaffung solcher Pfandringe für den Schulhof zu finanzieren. Die Pfandringe kosten nicht nur viel Geld, sie müssen auch TÜV-abgenommen sein und vom Hausmeister an den Mülleimern angebracht werden. Schulleitung und Schulträger haben dem Vorhaben der Schülerinnen zugestimmt. Das Geld für den Kauf der Pfandringe müssen sie aber selbst organisieren.

Finanzierung durch Fundraising

Im Projektplan haben sie dafür verschiedene kleinere und größere Fundraising-Maßnahmen entwickelt. Diese dienen auch dazu, die Schulgemeinschaft für die Problematik zu sensibilisieren. Sie veranstalteten eine Tombola, für die sie eine Woche lang Lose für 25 Cent oder eine Pfandflasche verkauften. Zu gewinnen gab es kleine Sachspenden, die sie bei lokalen Händlern eingeworben hatten. Mit Erfolg: Mehrere große Säcke mit Pfandflaschen kamen zusammen, die zu Geld gemacht wurden.

Bei der Stadt Rheine warben sie erfolgreich einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro zum Projekt ein. Noch offen ist das Ergebnis ihrer Bewerbung beim sogenannten Verfügungsfonds Rahmenplan Innenstadt. Daraus fördert die Stadt Rheine kleinere, private Aktionen zur Aufwertung der Innenstadt bezuschusst und damit gleichzeitig bürgerschaftliches Engagement vor Ort.

In sechs Wochen werden die Schülerinnen ihre Schullaufbahn beenden. Sollten Sie bis dahin die Finanzierung der Pfandringe noch nicht vollständig gesichert haben, wird der nächste Differenzierungskurs SozialGenial das Projekt weiterführen.

Der Differenzierungskurs SozialGenial steht mit zwei Stunden pro Woche im Stundenplan. Er wird nicht benotet, die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Teilnahmeschein mit ausführlicher Projektbeschreibung.

Schule: Kaufmännische Schulen Rheine, NRW | Schulform: Berufsbildende Schule | Dauer: ein Schuljahr | Engagiert: 3 Schülerinnen in Jahrgang 13 | Außerschulische Partner: Kreis Steinfurt als Schulträger, Stadt, Rheine als Kommune, Anbieter von Pfandringen | Im Stundenplan verankert: im Wahlpflichtbereich | Unterrichtsverknüpfung: Betriebswirtschaftslehre, Deutsch, Religion/Philosophie

Berufsbildende Schule, Integration und Teilhabe, Wettbewerb sozialgenial-Projekt des Monats