Wer arbeitslos ist oder wenig verdient, engagiert sich politisch weniger als andere Menschen in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Allerdings lösten nicht Jobverlust oder sinkendes Einkommen das geringere politische Engagement aus, sondern Ursache sei die soziale Herkunft, so die Autoren der Studie, Martin Kroh und Christian Könnecke. Von 2006 bis 2009 hat sich den Zahlen nach der Anteil der Menschen, die sich stark für Politik interessieren, bei den Erwerbslosen und Geringverdienern von 30 Prozent auf 19 Prozent verringert, während er unter den Erwerbstätigen ungefähr gleich blieb.
Die Autoren haben für die Studie Daten aus dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) ausgewertet, eine Langzeit-Datenerhebung, für die seit 1984 jedes Jahr tausende Menschen über ihre Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit befragt werden. Die Studie wurde unter dem Titel “Arm, arbeitslos und politisch inaktiv?” im DIW Wochenbericht Nr. 42.2013 veröffentlicht.
Studie: Prekäre Verhältnisse blockieren politisches Engagement
, Ausgabe 139 Oktober 2013, Recht & Politik