Ohne Proteste würden unsere Gesellschaften nicht dort stehen, wo sie heute stehen, sagte der Soziologe und Protestforscher Prof. Dr. Dieter Rucht im Interview mit Malene Gürgen, das am 16. September 2017 unter dem Titel “Ich lege auch die wunden Punkte einer Bewegung offen” in der tageszeitung (taz) erschien. Seiner Meinung nach beschäftigt sich die Wissenschaft zu wenig mit Protestbewegungen. Der Eindruck, es habe früher mehr Protestbewegungen gegeben, sei falsch. “Unser Gedächtnis ist lückenhaft, geprägt auch von Mythen”, sagte Rucht, der zusammen mit Kollegen seit den 90er-Jahren die Protestdatenbank Prodat pflegt. “Es fehlt die umfassendere historische Einordnung.”
taz: Proteste als Forschungsobjekt
, Ausgabe 182 September 2017