Die sogenannten “Ultras” unter den Fußballfans tendieren zu unflätigen Ausdrücken, zünden Feuerwerkskörper im Zuschauerraum, sind immer wieder gewalttätig und benehmen sich überhaupt oft indiskutabel daneben. Das räumte am 23. August 2017 Edgar Lopez, bis 2011 selbst “Ultra” in Dresden, in seinem Beitrag “Es geht um viel mehr als Pyrotechnik” in der Zeit ein. Doch er hatte sich Transparente, die in den Kurven der Bundesligastadien am ersten Spieltag enthüllt wurden, genauer angeschaut und stellte fest: “Diesmal kritisierten die Ultras die großen Übel des Fußballs.” Zum Beispiel die Kommerzialisierung, Intransparenz bei den Sportgerichten, Korruption und Bundesliga-Anstoßzeiten, die den Amateurvereinen die Zuschauer rauben. In Sachen Pyrotechnik und Selbstkritik allerdings seien die Fronten festgefahren, so Lopez.
Die Zeit: Proteste – unkorrekt, aber berechtigt
, Ausgabe 181 August 2017