Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft ist es in Brasilien wieder zu Protesten gekommen. Rund 15.000 Menschen protestierten am 23. Mai 2014 in São Paulo gegen die hohen Kosten für die Weltmeisterschaft angesichts der gravierenden sozialen Missstände. Aus dem gleichen Grund gingen am 28. Mai 2014 in der Hauptstadt Brasilia mehrere tausend Menschen auf die Straße, darunter indigene Ureinwohner, die teilweise mit Pfeilen auf Polizisten schossen. Die brasilianische Regierung gibt nach eigenen Angaben 8,7 Milliarden Euro für die Weltmeisterschaft aus, die in Verkehr und Stadienbau flossen. Die Bevölkerung prangert in ihren Protesten unter anderem das mangelhafte Schulwesen und die Wohnungsnot an. Schon im vergangenen Jahr hat bis zu eine Million Menschen gegen die Milliarden-Ausgaben für die Weltmeisterschaft protestiert. Der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Cacau, der in Brasilien geboren ist, solidarisierte sich jetzt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit den Demonstrierenden. Es sei gut, dass das politische System entlarvt werde. Die brasilianische Regierung will während der Weltmeisterschaft insgesamt 160.000 Polizisten und Soldaten einsetzen, um für Ruhe und Sicherheit zu sorgen.
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