Puma AG führt ökologische Gewinn- und Verlustrechnung ein

Mit der “weltweit ersten ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung” für ein Unternehmen trat der Sportartikelhersteller Puma AG am 16.05.2011 in London an die Öffentlichkeit. In die neu entwickelte ökologische Gewinn- und Verlustrechnung flossen die Treibhausgas-Emissionen und der Wasserverbrauch des Unternehmens in seinem Kerngeschäft sowie der Beschaffungs- und Lieferkette ein. Die Kosten dieser Umweltauswirkungen beliefen sich für das Jahr 2010 auf rund 94,4 Millionen Euro, so Puma, wobei der größte Anteil von der Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen verursacht wird. Die Entwicklung des Environmental Profit & Loss Account (E P&L), mit der Puma die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) und die britischen Umweltberater von Trucost beauftragt hatte, ist noch nicht abgeschlossen: In einem weiteren Schritt sollen Ende 2011 auch die Verursachung von saurem Regen und Smog sowie Abfall und Flächennutzung einberechnet werden. Neben den ökologischen sollen zudem auch die sozialen und ökonomischen Auswirkungen von Produktion, Verkauf und Verwaltung erfasst werden. Dazu möchte der Sportartikelhersteller mit anderen Unternehmen und gesellschaftlichen Interessensgruppen kooperieren. Langfristig möchte Puma zum “nachhaltigsten Sportlifestyle-Unternehmen der Welt” avancieren, so der Vorstandsvorsitzende Jochen Zeitz. Der britische Guardian fragt “Puma’s environmental profit and loss – does it live up to the hype?” und zitiert den Geschäftsführer von Trucost, Richard Mattison, mit der Aussage “that the science of environmental valuation still lacks consistency”. Dennoch, so der Guardian-Autor Oliver Balch, mache Puma einen ersten wichtigen Schritt hin zur Bewertung der Umweltkosten von Industrieprodukten.

, Ausgabe 114 Juli 2011