Rechenfehler: Deutsche spenden viel weniger als angenommen

Dem Statistischen Bundesamt ist bei der Berechnung des Spendenaufkommens der letzten Jahre ein Fehler unterlaufen: Im Dezember 2019 hat es seine Spendenstatistik auf Basis der Berechnungen aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik deutlich nach unten korrigiert. Demnach betrug die Höhe der Spenden in Deutschland im Jahr 2014 nur 6,0 statt wie bisher angenommen 8,4 Milliarden Euro und im Jahr 2013 waren es nur 5 Milliarden und nicht 7,3 Milliarden Euro.

Die Korrekturen reichen bis in das Jahr 2007 zurück. Grund für die Neuberechnungen sind Doppelzählungen von Spenden. Das Einkommensteuergesetz erlaubt seit 2007, Spenden steuerrechtlich auf Folgejahre zu übertragen. In den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind dabei Spenden sowohl im Zuwendungsjahr als auch in den Folgejahren, in denen sie steuermindernd beim Finanzamt geltend gemacht wurden, gezählt worden. Um den Effekt der Spendenvorträge herausrechnen zu können, hat das Statistische Bundesamt eine neue Methode entwickelt und dazu einen ausführlichen Artikel veröffentlicht.

Für das Jahr 2015 hat das Statistische Bundesamt nun die die Höhe der Spenden mit insgesamt 5,6 Milliarden Euro angegeben. Da die Frist für die Abgabe einer Steuererklärung bis zu vier Jahre betragen kann, erscheint die jährliche Spendenstatistik mit entsprechender Verzögerung.

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Ausgabe 207 Januar 2020, Recht & Politik