Online-Spenden: Rekordmeldung, aber auf niedrigem Niveau

Die Internet-Spendenplattform Betterplace meldet Rekordeinnahmen für das vergangene Jahr: Das Spendenvolumen hat sich demnach mit mehr als zehn Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Grund sei, dass die Hilfe für die Erdbebenopfer in Nepal und für Flüchtlinge sich verstärkt über das Internet organisiert habe. Insgesamt seien über Betterplace seit Gründung der Plattform 2007 gut 33 Millionen Euro gesammelt worden, hieß es. Betreiber der Plattform ist die gemeinnützige Aktiengesellschaft gut.org, zu deren Aktionären die Gründer Prof. Dr. Stephan Breidenbach und Dr. Joana Breidenbach gehören, aber auch Wirtschaftsvertreter wie der ehemalige Gruner-und-Jahr-Vorstandsvorsitzende Bernd Kundrun. Gut.org-Geschäftsführer Christian Kraus sieht die Plattform “noch ganz am Anfang der Entwicklung in einem milliardenschweren Markt”. Eine Einschätzung, die sich mit den Erkenntnissen des Adressdienstleisters AZ Fundraising deckt, über die das Fundraiser Magazin (Ausgabe 3/2016) berichtete. Demnach steckt das Online-Fundraising noch in den Kinderschuhen. So erreichen Spendenaufrufe per E-Mail kaum andere Zielgruppen als Aufrufe auf konventionellem Weg. Eine Befragung des Online-Dienstleisters Altruja unter 1.638 Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, dass Online-Fundraising weiterhin deutlich hinter den klassischen Fundraising-Kanälen rangiert, berichtete das Fundraiser Magazin außerdem. Auch würden längst nicht alle Nichtregierungsorganisationen die Möglichkeiten ausschöpfen, die Webseiten und soziale Medien für die Spendeneinnahme bieten.

, Ausgabe 168 Juni 2016