Russland, Belarus, Ukraine: Friedensnobelpreis für zivilgesellschaftlichen Widerstand

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an zwei zivilgesellschaftliche Organisationen in Russland und der Ukraine sowie einen Menschenrechtler in Belarus. Das gab am 7. Oktober 2022 das Nobelkomitee in Oslo bekannt.

Ausgezeichnet wird die russische Menschenrechtsorganisation Memorial, die die Verbrechen der Stalin-Ära aufarbeiten will. Sie wurde 2021 in Russland verboten (bürgeraktiv berichtete Ausgabe 229 Januar 2022).

In der Ukraine erhält das Center for Civil Liberties den Friedensnobelpreis, das in diesem Jahr auch mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wird. Die Organisation wurde 2007 gegründet und setzt sich für demokratische und rechtsstaatliche Reformen in der Ukraine ein. Seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim dokumentiert sie auch russische Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine.

In Belarus wird der Gründer der Organisation Viasna, Ales Bjaljazki, ausgezeichnet, die sich gegen Folter politischer Gefangener einsetzt. Er sitzt derzeit in Haft, die belarussische Regierung wirft ihm Steuervergehen vor.

Die Preise werden am 10. Dezember 2022 in Stockholm verliehen und sind jeweils mit umgerechnet rund 920.000 Euro dotiert.

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, Ausgabe 238 Oktober 2022