Bei der Anhörung zur „Aktuellen Situation des Ehrenamts in Deutschland“ des Ausschusses für Sport und Ehrenamt des Deutschen Bundestags am 8. Oktober 2025 machten sich die geladenen Sachverständigen für weniger Bürokratie beim Ehrenamt stark. Dass dies ein zunehmendes Problem ist, machte Jan Holze von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt deutlich. Bürokratische Entlastung sei eine der zentralen Herausforderungen für das Ehrenamt. Ein mittelgroßer Verein verbringt laut einer Erhebung des Normenkontrollrats Baden-Württemberg 42 Tage pro Jahr mit bürokratischen Verwaltungstätigkeiten.
Jan Wenzel vom Bündnis für Gemeinnützigkeit forderte eine Vereinfachung des Haushalts- und Zuwendungsrechts und die Einführung des „Once-Only“-Prinzips für Registerpflichten. Daten sollten nur einmal erfasst und nicht, wie bisher, mehrfach bei verschiedenen Behörden gemeldet werden müssen. Dr. Lilian Schwalb vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) schlug die Etablierung überjähriger Förderlaufzeiten für Projekte vor sowie die Einführung einer Gemeinwohlkostenpauschale. Tobias Kemnitzer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) wies darauf hin, dass es auch Anerkennung in Form von Respekt für zivilgesellschaftlichen Eigensinn brauche.