Nachbarschaftshilfe liegt im Trend, Flüchtlingshilfe weniger: Dieses Engagementszenario zeichnen die Befragungsergebnisse des „Sachsen-Kompass“ für den Landkreis Bautzen. Von 1690 Befragten waren 43 Prozent in der Nachbarschaftshilfe aktiv, 30 Prozent im Sportverein und nur fünf Prozent in der Hilfe für Geflüchtete. Die Daten des „Sachsen-Kompass“ mit Aussagen über die Wünsche der sächsischen Bürgerinnen und Bürger für Sachsen wurden von der Sächsischen Zeitung und der Leipziger Volkszeitung erhoben. Sachsenweit beteiligten sich 23.000 Menschen. In der begleitenden Berichterstattung schrieb Tim Ruben Weimer über die Engagierten in Bautzen, Flüchtlingshelfer würden als „Gutmenschen“ und „Nestbeschmutzer“ gelten, weil sie angeblich Straftätern helfen würden. Der Rückgang werde jedoch auch auf Mühsal mit Behörden zurückgeführt sowie auf psychische Belastungen etwa durch Abschiebungen und den Rückgang staatlicher Förderungen, die mehr Arbeit für das Ehrenamt bedeuteten. In der Gesamterhebung des „Sachsen-Kompass“ hatten auf die Frage „Was sollte sich in Sachsen am dringendsten ändern“ mit 44 Prozent die meisten Menschen das „gesellschaftliche und politische Miteinander“ genannt, gefolgt von Bildung (41 Prozent) und Migration/Integration (39 Prozent).
Sächsische Zeitung: „Sachsen-Kompass“ – Wer sich in Bautzen engagiert und wofür
, Ausgabe 259 September 2024