Berliner Zeitung: Schein und Sein beim One-to-One-Prinzip

Der US-amerikanische Schuh-Unternehmer Blake Mycoskie macht mit Wohltätigkeit viel von sich reden. Für jedes Paar verkaufter Espadrilles verschenkt er ein weiteres Paar an ein armes Kind. One-to-One-Prinzip nennt sich das. Mycoskie sieht sich als Gründer einer neuen Bewegung und wirbt offensiv dafür, wie Alice Ahlers in der Berliner Zeitung berichtete (“Schuhe für alle”). Doch an den Kern des Übels, nämlich “fehlende Jobs, geringe Löhne, Ausbeutung”, komme Mycoskies Modell nicht heran. Zwar habe der Unternehmer Produktionsstätten in arme Länder verlegt und lasse dort einen Teil der Schuhe laut seiner Internetsete fair produzieren. “Wie viel ein Arbeiter genau an einem Paar Schuhe verdient, das in Europa zwischen 45 und 100 Euro kostet, steht dort allerdings nicht”, schrieb Ahlers. Der Text ist in der Printausgabe vom 14./15. Juni 2014 erschienen.

, Ausgabe 146 Juni 2014