Schweden: Diskussion um indirekten Nobelpreis-Sponsor

Ist es vertretbar, dass ein Unternehmen, das u.a. auch Waffen herstellt, indirekt die Nobelpreise für herausragende wissenschaftliche Leistungen und Friedensbemühungen sponsert? Diese Frage wird aktuell heftig diskutiert, nachdem schwedische Medien berichtet hatten, dass Nobel Web, ein Unternehmen der Nobelstiftung, vom US-Konzern Honeywell Sponsoring-Gelder erhält. Honeywell wird vom Stockholm International Peace Research Institute (sipri) auf Platz 15 der 100 größten Waffenproduzenten geführt. Die jährlich am 10. Dezember vergebenen Nobelpreise, die mit jeweils 10 Mio. Schwedischen Kronen dotiert sind, werden nach dem Willen des Stifters, des Dynamit-Erfinders Alfred Bernhard Nobel, aus den Zinserträgen der Nobelstiftung finanziert. Verschiedene andere Aktivitäten aber, wie beispielsweise Programme zur Verbreitung des Nobelpreis-Wissens, werden von Unternehmen unter dem Dach der Stiftung durchgeführt, die u.a. von Honeywell unterstützt werden.

, Ausgabe 85 November-Dezember 2008