Selbsttest: Wie viele Sklaven arbeiten für meinen Konsum?

Wer online elf Fragen zu Wohnraum, Essensgewohnheiten, Kosmetik, Elektronik oder Kleidung beantwortet, kann seinen “Slavery Footprint” ermitteln – und damit die Zahl der Menschen, die zwangsweise für die Herstellung der Produkte arbeiten, die er konsumiert. Durchschnittlich 25 Sklaven arbeiten weltweit, um den Lebensstil eines Westeuropäers zu ermöglichen. Diesen Vergleichswert ermittelte die US-amerikanische Nonprofit-Organisation Fair Trade Fund, Inc., die den Online-Fragebogen zum Thema moderne Sklaverei entwickelt hat. Als Sklaven gelten ihr Menschen, die gezwungen sind, ohne Bezahlung zu arbeiten, die wirtschaftlich ausgebeutet werden und sich nicht selbst aus ihrer Situation befreien können. Nach Ermittlung des persönlichen “Scores”, den man mit dem anderer User vergleichen kann, wird man dazu aufgerufen, vorgefertigte Schreiben an große Unternehmen wie Adidas, Danone oder Walmart zu senden. Darin werden die Firmen aufgefordert, die Arbeitsbedingungen in ihrer Zulieferkette zu überprüfen. Bei der Analyse der Herstellungsbedingungen von mehr als 400 Konsumprodukten bezog sich der Fair Trade Fund unter anderem auf Informationen des U.S. Department of Labor, der International Labour Organization (ILO) und auf den “Korruptionsindex 2010” von Transparency International. Mit Online-Tools wie dem Selbsttest “Slavery Footprint”, mit Film, Musik und Mobilapplikationen möchte der Fair Trade Fund dazu beitragen, moderne Sklaverei und Menschenhandel abzuschaffen.

, Ausgabe 117 Oktober 2011