Sozialer Zusammenhalt: Es gibt auch analoge Blasen

Das Forschungszentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) hat einen Bericht über die sogenannte Netzwerksegregation in Deutschland vorgelegt, also die Aufspaltung der Bevölkerung in homogene Netzwerke. Die zugrundeliegende Befragung von 12.000 Personen ergab, dass vor allem Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen und der AfD in politisch homogenen Bekanntenkreisen leben. Auch Personen muslimischen Glaubens, Personen mit geringer Bildung und solche, die in ländlicher Wohnumgebung leben sowie Ostdeutsche, Reiche und Hochgebildete neigten dazu, „unter sich“ zu bleiben, so die Autoren des Berichts. Die Einstellungen dieser Gruppen bestätigen die Vermutung, dass eine solche Aufspaltung dem Zusammenhalt abträglich ist, unter anderem in Form von feindseligen Gefühlen gegenüber Netzwerken mit entgegengesetzten Haltungen. Insgesamt seien die sozialen Bekannten-Netzwerke jedoch keineswegs vollständig entkoppelt, so der Bericht. Das FGZ wurde 2020 als Forschungsverbund mit Mitgliedsinstituten an elf Standorten gegründet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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, Ausgabe 250 November-Dezember 2023