sozialgenial-Projekt erinnert an Euthanasie-Opfer

Mit einer Ausstellung über das Euthanasie-Programm im Dritten Reich haben Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Dortmund an die Opfer der sogenannten Aktion T4 in ihrer Heimatstadt erinnert.

Anlass für die Ausstellung war der Jahrestag der ersten Tötungsaktion im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms am 18. Januar. Mit Plakaten, historischen Fotos und selbst verfassten Texten gestalteten die Zehntklässler eine Ausstellung auf Stellwänden für die Schulgemeinschaft. Darin beleuchteten sie auch die Verwicklung der ehemaligen Heilanstalt in Dortmund-Aplerbeck. Vier Wochen lang war die Ausstellung im Eingangsbereich der Schule zu sehen. Um das Thema ihren Mitschülerinnen und Mitschülern nahezubringen, boten sie zusätzlich Führungen für verschiedene Jahrgangsstufen an. Das Engagement im sozialgenial-Projekt geht in die mündliche Note im Fach Religion ein.

In den Fächern Geschichte und Evangelische Religionslehre hatten sich die Zehntklässler zuvor intensiv mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Da es keinen Gedenktag für den 18. Januar 1940, den Beginn des mörderischen Programms gibt, kamen die Schülerinnen und Schüler auf die Idee, eine Ausstellung zu dem Thema zu konzipieren. Dafür konnten sie den Religionsunterricht nutzen, in dem sie sich bereits mit der Rolle der Kirche im Nationalsozialsozialismus beschäftigt hatten. Bei ihren Recherchen fanden sie auch einen lokalen Bezug: Aus einer ehemaligen Psychiatrischen Heilanstalt in Dortmund-Aplerbeck, die heute eine LWL-Klinik beherbergt, wurden zahlreiche Patienten deportiert und ermordet.

Schule: Goethe-Gymnasium Dortmund, NRW | Schulform: Gymnasium | Dauer: ein Schulhalbjahr | Engagiert: 23 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 10 | Im Stundenplan verankert: im Fachunterricht | Unterrichtsverknüpfung: Religion, Geschichte

10, Gesellschaftswissenschaften, Gymnasium, Religion, Philosophie, Ethik, SDG 4: Hochwertige Bildung, Wettbewerb sozialgenial-Projekt des Monats