Stiftung Aktive Bürgerschaft zeichnet fünf Schulen für ihre Verknüpfung von Engagement und Lernen aus

Experten diskutierten aktuelle Trends von Service Learning

Berlin, 1. Juni 2017 – Schulisches Lernen und gleichzeitig Demokratie und Engagement fördern: Das geht mit der Lehr- und Lernmethode Service Learning. Für ihre besonders gute Umsetzung wurden gestern in Berlin fünf Schulen ausgezeichnet, die am Service-Learning-Wettbewerb der Stiftung Aktive Bürgerschaft teilgenommen hatten: die Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe (Baden-Württemberg), die Heinz-Nixdorf-Gesamtschule in Paderborn (Nordrhein-Westfalen), die Integrierte Gesamtschule Kreyenbrück in Oldenburg (Niedersachsen), die Regenbogenschule in Stolberg (Nordrhein-Westfalen) und das Städtische Johannes-Sturmius-Gymnasium Schleiden (Nordrhein-Westfalen). Die Auswahl traf eine unabhängige Fachkommission.

Fünf Laudatoren überreichten die Urkunden und würdigten die Leistungen der Gewinner-Schulen:

Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe (Baden-Württemberg)
Tanja Schuhen, Lehrerin am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl und Kommissionsmitglied des Service-Learning-Wettbewerbs, überreichte die Urkunde an die Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe und sagte in ihrer Laudatio: „Die Schule hat ein eigenes Unterrichtsfach für Engagement eingerichtet und steht für eine starke und auf Dauer angelegte Verankerung von Service-Learning und Schule als Lebensort.“

Heinz-Nixdorf-Gesamtschule in Paderborn (Nordrhein Westfalen)
Der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule in Paderborn überreichte Günter Vogt, Mitglied im Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft und stellv. Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eG, die Urkunde und sagte: „Die Gesamtschule hat von Anfang an Service Learning in ihre Aktivitäten und ihr Selbstverständnis aufgenommen. Das Kollegium hat dies stets weiterentwickelt und sich dabei mit außerschulischen Partnern vernetzt. Davon können alle profitieren.“

Integrierte Gesamtschule Kreyenbrück in Oldenburg (Niedersachsen)
Birgit Berendes, Schulleiterin a. D. der Sekundarschule Möhnesee und Kommissionsmitglied des Service Learning Wettbewerbs, hob in ihrer Rede bei der Urkundenübergabe hervor: „Die IGS Kreyenbrück überzeugt durch die Verankerung von Service Learning in einem eigenen Unterrichtsfach ‚Lernen durch Engagement‘ und in Wahlpflichtkursen sowie die Einbindung weiterer ehrenamtlicher Aktivitäten in die Unterrichtszeit.“

Regenbogenschule in Stolberg (Nordrhein-Westfalen)
Werner Böhnke, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der DZ BANK AG sagte in seiner Laudatio über die Regenbogenschule, Stolberg: „In der sozialgenial-AG wechseln die Förderschüler die Rollen: Sie wirken in der Gesellschaft mit, statt nur Empfänger von Hilfe zu sein. Das stärkt die jungen Menschen und hilft ihnen auch bei anderen Aktivitäten.“

Städtisches Johannes-Sturmius-Gymnasium Schleiden (Nordrhein-Westfalen)
Über das Städtische Johannes-Sturmius-Gymnasium Schleiden sagte Dr. Cornelius Riese, Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft und Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG: „Service Learning ist in der ganzen Schule Programm. Besonders beeindruckend ist die geschickte Anbindung an regionale und internationale Akteure, die mutig auch historisch und politisch herausfordernde Denkmäler, wie die von den Nationalsozialisten seinerzeit errichtete NS-Ordensburg Vogelsang, einbezieht.“

Service Learning Förderkonferenz

Die Auszeichnung der Schulen fand am 31. Mai 2017 im Rahmen der 2. Service Learning Förderkonferenz der Stiftung Aktive Bürgerschaft in Berlin statt. Die fünf Schulen präsentierten ihre Konzepte und ihre Praxis dem dortigen Fachpublikum. Die Stiftung Aktive Bürgerschaft hatte zu dieser Veranstaltung Fachleute aus Bildungspolitik und -verwaltung eingeladen, ebenso Vertreter von Bildungsförderern aus Wirtschaft, Stiftungswesen und Verbänden. Die Aktive Bürgerschaft will mit dem Wettbewerb und der Veranstaltung auf das Innovationspotenzial von Service Learning für Bildung und Engagement aufmerksam machen und die Weiterentwicklung und Verbreitung des Konzeptes vorantreiben. Im Wettbewerb haben sich in diesem Jahr bundesweit 35 Schulen beworben.

„Schülerinnen und Schüler werden zukünftig über Kompetenzen verfügen müssen, die sich wesentlich von denen, die für frühere Generationen wichtig waren, unterscheiden“, sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Aktiven Bürgerschaft Werner Böhnke bei seiner Begrüßung. „Junge Menschen werden sich flexibel und schnell auf unterschiedliche und komplexe Situationen einstellen müssen, nicht nur im Berufsleben, sondern auch in der Mitgestaltung der Gesellschaft. Sie werden mit dem, was sie gelernt haben, neue, heute noch unbekannte Fragen beantworten müssen. Es wird darauf ankommen, Wissen nicht nur einfach abrufen zu können, sondern es situativ anzuwenden und neu zu interpretieren. Die dafür nötigen Kompetenzen fördert Service Learning.”

Hintergrund

Service Learning ist ein Bildungskonzept, das bürgerschaftliches Engagement und Unterricht verbindet. Es fördert sowohl Bildung als auch Bürgerengagement und Demokratieverständnis. 2009 hat die Stiftung Aktive Bürgerschaft in Nordrhein-Westfalen das Service-Learning-Programm „sozialgenial – Schüler engagieren sich“ gestartet. Bislang haben sich über 80.000 Schülerinnen und Schüler aus 600 Schulen im Rahmen von sozialgenial in 2.000 Projekten engagiert. sozialgenial wird gefördert von der DZ BANK AG und weiteren Genossenschaftsbanken.

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt sozialgenial seit dem Programmstart. Seit 2017 gibt es sozialgenial auch in Hessen mit Unterstützung des Landes. Die Zusammenarbeit entstand als Folge der 1. Service Learning Förderkonferenz im Jahr 2015.

Weitere Informationen über die Gewinnerschulen und den Service-Learning-Wettbewerb: www.sozialgenial.de/service-learning-wettbewerb

Fotos von der Veranstaltung stehen kostenfrei für redaktionelle Zwecke zum Download bereit: https://www.flickr.com/gp/aktive_buergerschaft/HDYH41

 

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