Die Leitung der Buchmesse in Frankfurt a.M. hat die Amadeu Antonio Stiftung als Gegenpol zum rechtsextremen Verlag Antaios platziert und ihr einen Stand schräg gegenüber des Verlags zugewiesen. Der Aufforderung des Verlags in seinem Magazin “Sezession” zu einer “Diskussion auf Augenhöhe” folgte die Stiftung allerdings nicht: “Eine Diskussion ‘auf Augenhöhe’ mit den Neuen Rechten würde bedeuten, dass wir unsere demokratischen Überzeugungen zur Debatte stellen”, begründete die Stiftung auf ihrer Homepage ihre Haltung. Auf der Buchmesse kam es mehrmals zu Handgreiflichkeiten. Wie der Geschäftsführer der Stiftung, Timo Reinfrank, im Interview mit der tageszeitung (taz) am 17. Oktober 2017 berichtete, wurden die Standbetreuer der Stiftung angepöbelt und geschubst. Der Verlagsstand von Antaios wurde anderntags von Unbekannten beschädigt. Bei einem Auftritt des rechtsradikalen AfD-Politikers Björn Höcke am Antaios-Stand kam es bei Demonstrationen von Anhängern und Gegnern zu chaotischen Szenen, sodass die Veranstaltung abgebrochen wurde. Die Buchmesse-Leitung hatte die Präsenz rechtsgerichteter Verlage mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit begründet. Der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Dr. Meron Mendel, forderte ebenso wie Timo Reinfrank, im kommenden Jahr müsse die Buchmesse mehr Verantwortung für den Umgang und die Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten übernehmen. “Für die Zukunft muss ganz klar sein, dass wir nicht allein für die Auseinandersetzung verantwortlich sind”, sagte Reinfrank im taz-Interview.
taz.de/Neurechte-Verlage-auf-der-Buchmesse/!5455348/
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