„Stiftung & Sponsoring“: Vielfalt eher imaginiert

Eine bemerkenswert unscharfe Selbsteinschätzung hat Dr. Aline Kratz-Ulmer bei Schweizer Stiftungen ausgemacht. In Stiftung&Sponsoring 04.21 berichtet sie über eine Umfrage des Centre for Philanthropy der Universität Genf (GCP), in der zwei Drittel der Befragten in Stiftungen tätig waren, deren Stiftungsräte ebenfalls zu zwei Dritteln männlich besetzt waren. Dennoch erklärten die Befragten mehrheitlich – wiederum zu zwei Dritteln – ihr Stiftungsrat sei ein vielfältiger. Auch altersmäßig gibt es in Sachen Diversität Spielraum: Drei Viertel der in der Befragung vertretenen Stiftungsmitglieder waren über 50 Jahre alt. Die Beteiligung ausländischer Mitglieder variiere je nach Kanton zwischen einem Achtel und knapp einem Drittel. Kratz-Ulmer schreibt, das Umfrageergebnis möge „wohl eine Art Bekenntnis zur Diversität im Stiftungsrat darstellen“. Dieses Bekenntnis müsse jedoch erst noch in die Tat umgesetzt werden. Der erste Schritt bestehe „in der kritischen Hinterfragung und Analyse der Zusammensetzung des eigenen Stiftungsrats“. Kratz-Ulmer ist Academic Fellow am GCP und Co-Präsidentin der Vereinigung junger Stiftungsexperten (VjS).

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, Ausgabe 225 August 2021