Die aktuelle Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 4/2011) versammelt in zahlreichen Einzelbeiträgen ein breites Themenspektrum: Drei Möglichkeiten für das soziale Engagement von Unternehmen nennen Ralf Schaub und Heike Schirmer: “Buy, Make or Collaborate” – das heißt, die monetäre Unterstützung bestehenden Engagements, die Konzeption eigener Projekte zur gesellschaftlichen Verantwortung oder die Unterstützung einer etablierten Initiative gemeinsam mit anderen Förderern. – Stiftungen sollten sich für den nachhaltigen Erfolg ihrer Investitionen interessieren und sich daher langfristig für die von ihnen geförderten Projekte einsetzen, statt auf eine Anschluss- und Regelfinanzierung des Staates zu vertrauen, so Andrea Spennes-Kleutges und Dorothea Schermer in ihrem Essay “Förderinseln ohne große Lebensdauer”. Hinsichtlich der Fördermittelvergabe von Stiftungen plädiert Karsten Timmer für einen systematischen Auswahlprozess, der sich am Prinzip der “due diligence” (“angemessenen Sorgfalt”) orientiert wie es in der Wirtschaft bei der Prüfung von Finanzen, Produkten und Ressourcen eines zum Kauf stehenden Unternehmens gängig ist. – In einem Kommentar zum Bundesfreiwilligendienst kritisiert Wilfried Theißen die “aufwändige Doppelstruktur mit zum Teil überbordender Bürokratie” mit den Jugendfreiwilligendiensten und schreibt: “Somit muss kritisch beobachtet werden, ob der bedenkliche Einfluss des Bundes auf die organisierte Zivilgesellschaft in der Praxis nochmals verstärkt wird.” – Hybride Organisationen, “welche die Elemente Staat, Markt und Zivilgesellschaft in sich vereinigen”, betrachtet Markus Büch, etwa die Bürgeraktiengesellschaft oder die Bürgerstiftung. – Mit dem Fundraisinginstrument der Zustiftung als Zuwendung in den Kapitalstock einer Stiftung befasst sich Almuth Werner. Über die Erträge sicherten Zustiftungen eine nachhaltige und planbare Stiftungsarbeit. Werner sieht in diesem Bereich “derzeit ein großes Optimierungspotenzial” bei Stiftungen. – Die Kulturförderprojekte “jugend creativ” und “Jugend musiziert” der Verbundunternehmen genossenschaftiche FinanzGruppe und Sparkassen-Finanzgruppe stellen Tim Zuchiatti und Heike Kramer vor, und Jutta Schröten präsentiert die Service Learning-Initiative “sozialgenial – Schüler engagieren sich” der WGZ Bank in Trägerschaft der Aktiven Bürgerschaft. – Die Roten Seiten sind als Leitfaden für die Ausgestaltung einer gemeinnützigen eingetragenen Genossenschaft konzipiert.
Stiftung&Sponsoring: Von angemessener Sorgfalt bis Zustiftung
, Ausgabe 115 August 2011