Eine der “zentralen intellektuellen und integrierenden Persönlichkeiten” sei der Soziologe Ralf Dahrendorf in den vergangenen dreißig Jahren für die organisierte Zivilgesellschaft gewesen, schreibt Bernhard Lorentz in seinem Beitrag “Dahrendorfs Vermächtnis” in Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 5 / 2010). Drei seiner zukunftsweisenden Anregungen gelte es aufzugreifen: Die organisierte Zivilgesellschaft könne “angesichts der Überforderung von Staat und Markt in einer globalisierten Welt eine zentrale Rolle als Moderator übernehmen”, weil moderne Gesellschaften neuer Institutionen zum Konfliktmanagement bedürften; die Rolle von Individuen, insbesondere von “Public Intellectuals”, sei für das 21. Jahrhundert zu überdenken; für die Finanzwirtschaft seien wertebasierte Regeln nötig, fasst Lorentz zusammen.- Über “Soziale Wirkung in der Praxis” schreiben Ekkehard Thümler und Nicole Bögelein in der ersten Folge einer Artikelserie zum Forschungsprojekt “Strategies for Impact in Philanthropy (SIP)”, das “nachweisbar wirkungsvolle” Stiftungsvorhaben identifizieren sollte. Als soziale Wirkung einer Aktivität definieren die SIP-Forscher, dass sie “hinsichtlich der beabsichtigten sozialen Veränderung einen wahrnehmbaren und dauerhaften Unterschied macht”. – Rechtsanwalt Stefan Stolte benennt wichtige Instrumente der Venture Philanthropy im Finanzbereich: Spenden, Darlehen, Wandelspenden oder Recoverable Grants und Eigenkapitalbeiträge ermöglichten eine nachhaltige und strategische Kooperation zwischen sozialem Investor und Gefördertem, so Stolte. – Die Beilage Rote Seiten erscheinen zum Thema “Dienstleistungsorientiertes Stiftungsmanagement”.
Stiftung&Sponsoring: Vordenker Dahrendorf
, Ausgabe 106 Oktober 2010