Störer bei Hilfsarbeiten

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz haben sich Angehörige der „Querdenker“-Bewegung und Rechtsradikale unter die Helfenden gemischt. Medien berichteten im Juli von Lautsprecherfahrzeugen, die Falschmeldungen über den Rückzug von Polizei und Hilfsorganisationen verbreitet hätten. Der in der Querdenker-Bewegung aktive Arzt Bodo Schiffmann versuchte Busfahrten für Einsätze seiner Anhänger zu organisieren. Er habe auch einen Einsatz des ehemaligen Bundewehrkommandeurs und in der Querdenkerbewegung aktiven Maximilian Eder unterstützt, der mit ein paar Dutzend Veteranen in einer Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen „Stab“ errichtet hatte, berichtete unter anderem die ARD-Sendung „Kontraste“ am 5. August 2021. Laut Spiegel online (5. August 2021) leitete die Bundeswehr ein Disziplinarverfahren gegen ihn ein. Die Schule wurde von der Polizei geräumt. Auch ein aus der Querdenker-Szene organisiertes Familienzentrum wurde vom Amt geschlossen.

Die Hilfsarbeiten wurden zeitweise auch von Schaulustigen behindert, die im Katastrophengebiet für Verkehrsprobleme sorgten. Man habe mehr als 4.300 Platzverweise ausgesprochen, berichtete NRWs Innenminister Herbert Reul (CDU) im Landtag. Zudem informierte er über rund einhundert Fälle von Diebstahl im Katastrophengebiet. Vereinzelt gab es Übergriffe auf die Retter, das THW berichtete von Bewerfungen mit Müll und Beschimpfungen.

www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/reichsbuerger-querdenker-101.html
www.t-online.de/nachrichten/panorama/katastrophen/id_90475088/-querdenker-machen-sich-im-flutgebiet-bad-neuenahr-ahrweiler-breit.html
www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ermittelt-gegen-querdenker-in-uniform…
www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/regierung-verurteilt-hochwasser-falschmeldungen-niedertraechtig…

, Ausgabe 225 August 2021