Bürger in ethnisch vielfältigen und ärmeren Stadtteilen verhalten sich weniger solidarisch, hat ein Experiment des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) herausgefunden. Die Untersuchung war Teil der Forschungsprojekts “Ethnische Diversität, soziales Vertrauen und Zivilengagement”. Die Forscher verteilten dafür 2.000 adressierte und frankierte Briefe auf Gehwegen in unterschiedlichen Stadtteilen Berlins, so als seien sie verloren worden. Die Forscher wollten sehen, wie viele Briefe von Passanten aufgehoben und in einen Briefkasten gesteckt würden, um doch noch ihr Ziel zu erreichen. Das Ergebnis: Insgesamt wurden knapp zwei Drittel der Briefe eingeworfen. Allerdings war die Zahl in ethnisch heterogenen und ärmeren Stadtteilen wie Tiergarten, Wedding, Kreuzberg oder Märkischem Viertel geringer.
Studie: Heterogene und ärmere Bevölkerung ist weniger solidarisch
, Ausgabe 121 März 2012