Die Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen aus stark benachteiligten Verhältnissen verbessern sich offenbar deutlich, wenn diese Schüler von Studenten unterstützt werden. Das geht aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo hervor, die im Februar veröffentlicht wurde. Nach einem Jahr seien die Schulnoten in Mathematik sowie die Arbeitsmarktorientierung besser geworden. Darüber hinaus hätten die Jugendlichen mehr Geduld entwickelt und höhere Sozialkompetenzen. Die Forscher hatten in einer mehrjährigen Feldstudie das Mentoringprogramm „Rock Your Life!“ untersucht.
An der Studie nahmen 308 Jugendliche in 19 Schulen teil. Sie wurden in eine Teilnehmergruppe und eine Vergleichsgruppe unterteilt. Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter den Teilnehmenden lag bei 58 Prozent. Das ist mehr als doppelt so hoch wie der deutsche Durchschnitt von 28 Prozent. Jeder vierte Jugendliche in der Studie lebte in einem Alleinerziehendenhaushalt, verglichen mit 14 Prozent im gesamtdeutschen Durchschnitt.
„Rock Your Life!“ wurde 2008 von einer Gruppe von Studenten ins Leben gerufen und wird mittlerweile in 42 Städten in ganz Deutschland angeboten. Seit der Gründung wurden mehr als 7.000 Schüler bis zu zwei Jahre lang gefördert. Das Programm richtet sich an Jugendliche in Hauptschulen und vergleichbaren Schulformen in „benachteiligten Stadtvierteln“ und stellt ihnen Studenten als ehrenamtliche Paten zur Seite.